Ehrungen

Ernst Wilhelm Leberecht Tempel erhielt für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der beobachtenden Astronomie schon zu Lebzeiten hohe Auszeichnungen. Dazu gehören der Lalande-Preis und der Valz-Preis der französischen Akademie der Wissenschaften, der nur alle sechs Jahre verliehene Humbertuspreis der Akademie in Rom und mehrere Kometenpreise aus Wien. Er wurde Ritter des brasilianischen Rosenordens und Ritter der italienischen Krone. Die wohl höchste Ehrung erfuhr er am 10. Juni 1881, als er zum Auswärtigen Mitglied der Londoner Royal Astronomical Society berufen wurde. Später wurde Wilhelm Tempel auch auf dem Mond verewigt. Ein etwa 40km großes Ringgebirge trägt seinen Namen. Es liegt 170 km östlich des Meeres der Ruhe (Mare Tranquillitatis), wo 1969 im Rahmen des Mondlandeunternehmens Apollo 11, zum ersten Mal ein Mensch seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzte. Noch bekannter sind allerdings die vier von ihm gefundenen kurzperiodischen Kometen  9P/Tempel 1, 10P/Tempel 2 , 11P/Tempel-Swift-LINEAR  und  55P/Tempel-Tuttle.
Auch Tempels Geburtsort Niedercunnersdorf ist sich der Bedeutung der weltbekannten Forscherpersönlichkeit bewusst und zeigt immer wieder Aktivitäten zur Ehrung seines Andenkens. Wilhelm Fiebiger, Emil Eichhorn und Richard Kießling, die im 20. Jahrhundert hier Heimatgeschichte schrieben, würdigten die Person Tempels in zahlreichen Veröffentlichungen. Im Jahre 1971 feierte Niedercunnersdorf nicht nur den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes, sondern auch den 150. Geburtstag seines größten Sohnes. In Dorfmitte, dem heutigen Wilhelm-Tempel-Platz, setzte man ihm einen Gedenkstein. 1987 schlug man vor, einen neu nummerierten Planetoiden nach Tempel zu benennen. Für diese besondere Ehrung kam der am 24. März 1982 von Dr. Freimut Börngen (damals wissenschaftlicher Mitarbeiter des Karl-Schwarzschild-Observatoriums Tautenburg) entdeckte Planetoid mit der vorläufigen Bezeichnung „FQ 2 1982“ in Betracht. Nachdem seine Bahn mit Hilfe weiterer Beobachtungen genau genug berechnet worden war, ordnete das Minor Planet Center Cambridge (USA) diesem Planetoiden die Nummer 3808 zu. Börngens Vorschlag folgend erhielt das Objekt die Bezeichnung (3808) Tempel. In dieser Zeit bereitete man sich in der Schule Niedercunnersdorf schon auf Tempels 100. Todestag vor. Für ein wissenschaftliches Kolloquium wurden Referenten gewonnen (unter ihnen Prof. Dr. Siegfried Marx) und für eine Ausstellung Bilder entwickelt und Texte entworfen. Auch Projekte, in denen sich die Schüler aktiv mit dem Leben und den Entdeckungen ihres Vorbildes auseinandersetzen konnten, wurden gestartet. Die Resonanz dieser Gedenkwoche im März 1989 war Ausgangspunkt für ein weiteres Vorhaben, das im folgenden Jahr sein Ziel erreichen sollte: Am 26. Mai 1990 wurde der Schule Niedercunnersdorf, die damals noch zehnklassig war und seit 1992 Grundschule ist, von Herrn Dr. Freimut Börngen der Ehrenname Wilhelm-Tempel-Schule verliehen.

Vom 5. Oktober 2001 bis Ende April 2002 präsentierte das Humboldtmuseum auf dem Ebersbacher Schlechteberg (Kreis Löbau-Zittau) eine astronomische Ausstellung, in der auch Wilhelm Tempel eine Rolle spielte.

Vom 2. bis 4. August 2002 weilte eine amerikanisch-deutsche Wissenschaftlerdelegation in Ober- und Niedercunnersdorf (Oberlausitz). Die drei Kometenexperten gehören zum Wissenschaftler-Team einer Sonde, die 2004 zu einem von Tempel entdeckte Kometen aufbrechen soll. Sie informierten sich über ihren Kollegen aus dem 19. Jahrhundert, berichteten in einer öffentlichen Veranstaltung über das geplante Weltraumexperiment Deep Impact und besuchten einige Sehenswürdigkeiten der Region.

Am 30./31. Januar 2003 folgte in Niedercunnersdorf eine Vortragsreihe zur Person Wilhelm Tempels, seiner Ahnentafel, die von ihm entdeckten Himmelskörpern und seine Bedeutung in Max Ernsts Kunstschaffen.

Am 12. Januar 2005 startete die Kometen-Mission “Deep Impact” zu Tempel 1 - zwei Obercunnersdorfer waren dabei: PDF

Willkommen auf Lutz Clausnitzers Internetseiten