Leoniden 2002 - Bericht aus Spanien von R. Wurzel

 

Hallo Leonidenfreunde, hier ein Kurzbericht der spanischen Expeditionsgruppe (alle 9 Teilnehmer waren auch letztes Jahr in China/Taikang). Nach mehrtägiger Vorankunft konnten wir täglich das Gruseltief beobachten, welches Europa bis Nordafrika komplett bedeckte. So lotsten uns drei deutsche Meteorologen von Portugal 700 km nach Südostspanien in die Sierra Nevada, wo wir das Leonidenmaximum 2002 auf dem Calar Alto auf 1800 m Höhe erlebten.
Nach wolkenlosem Nachtbeginn brachte das Gruseltief uns auch dort gegen 02h UT erste Zirren, die sich mit aufgelockerter Bewölkung (=2/3 Himmelsbedeckung) ab 03h UT das Schauspiel eingeschränkt beobachten ließ. Trotz tagelangen Schwierigkeiten mit der AKM-Kamera und dem Videorekorder (wir mußten einen zusätzlich kaufen) ist das Ereignis lückenlos über 6 h aufgezeichnet. Die Meteorausbeute ist fantastisch!

Die Beobachtung läßt sich wie folgt bilanzieren:
Earthgrazer = 0                Feuerkugeln = 9                   Hellste Feuerkugel = -7 mag (04.23 UT)
Maximum
= 03.55 - 04.10 UT  = 04.55 Uhr bis 5.10 Uhr MEZ  (Prognose war ein VOLLTREFFER)
Cluster = viele mit bis zu 3, 4, 5 Leoniden pro Sekunde
Max. ZHR = geschätzte 2200-2500
Gesichtete Meteore = selbst 326, ca. 1000 unterschiedliche von allen Beobachtern in der Nacht.

Fazit: eine superlative Reise von passionierten Leonidenjägern mit einer eingeschränkt erfolgreichen Maximumsnacht und dem inneren Abschied von Leonidenstürmen in diesem Leben. Mit dem nun erreichten Vergleich zwischen China 2001 und Spanien 2002 bleibt die Mandschurei als DIE MEGANACHT ewig in Erinnerung.

Reinhardt Wurzel ,  Nürnberg, 21.11.2002 , www.bilder-der-welt.com


 

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